Den deutschen Unternehmen fehlten im Oktober 337.900 Arbeitskräfte im sogenannten MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Damit erreicht die Lücke einen neuen Oktober-Rekordwert und hat sich innerhalb von drei Jahren verdoppelt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der offenen MINT-Stellen um fast sechs Prozent zu und liegt aktuell bei knapp 500.000.
Dies geht aus dem aktuellen MINT-Herbstbericht hervor, den das Institut der deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbands der Deutschen Industrie, des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“ erstellt. Der Bericht erscheint halbjährlich und enthält Kennzahlen zu Angebot und Nachfrage auf dem MINT-Arbeitsmarkt sowie zur MINT-Bildung.
Weitere Kernaussagen des Berichts:
- Die MINT-Lücke ist bedingt durch den digitalen Wandel IT-lastiger geworden.
- Der Anteil der nicht akademischen Berufskategorien (Facharbeiter, Meister, Techniker) an der Gesamtlücke liegt mit steigender Tendenz bei inzwischen fast 70 Prozent.
- Die Engpässe in allen MINT-Berufsgruppen wären noch viel größer, wenn nicht immer mehr ausländische Fachkräfte für Entlastung sorgen würden. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Flüchtlingen in MINT-Berufen hat sich innerhalb eines Jahres fast verdoppelt.
- Um die MINT-Lücke zu verkleinern, müssen vor allem auch mehr junge Menschen für MINT-Berufe begeistert werden.
- MINT-Erwerbstätigkeit und Innovationsstärke sind eng miteinander verbunden. Ohne MINT-Experten sind Innovationen nicht realisierbar.